Immer wieder gibt es Studien, die belegen, wie toll und hilfreich irgendwelche Lebensmittel zum Abnehmen sind. Mal ist das Wundermittel eine Avocado. Mal sind es Chiasamen. Im Moment (Anfang 2018) kann man wohl mit Nudeln abnehmen.

Das ist witzig, weil eine Nudel in den letzten Jahren immer eher als Doctor Octopus (Bösewicht in den Spiderman Comics und Filmen) der Lebensmittel galt.

Nun ist sie also zum Helden mutiert.

Wie ist das passiert? Nun, eine (Meta-)Studie hat wohl herausgefunden, dass Nudeln beim Abnehmen helfen und gar nicht dick machen. Auf diesen Zug sind dann natürlich alle möglichen Zeitschriften aufgesprungen und verkünden:

Aber ist das wirklich wahr?

Was hat die Studie über Nudeln rausgefunden?

Die Studie von Dr. John Sievenpiper St. Michael’s Hospital  hat herausgefunden, dass die Pasta ihren schlechten Ruf wohl nicht verdient hat.

Nudeln weisen einen niedrigen glykämischen Index auf, was bedeutet, dass sie einen geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen als jene Lebensmittel, die einen hohen glykämischen Index haben.

Die an den klinischen Studien beteiligten Personen aßen durchschnittlich 3,3 Portionen Nudeln pro Woche anstelle anderer Kohlenhydrate. Eine Portion entsprach etwa 60g gekochter Pasta. Sie verloren ungefähr ein halbes Kilogramm in einem Zeitraum von 12 Wochen.

Als Fazit der Studie wird der folgende Satz genannt:

„Wenn wir die Erkenntnisse abwägen, können wir jetzt mit einiger Sicherheit sagen, dass Pasta keine negativen Auswirkungen auf das Körpergewicht hat, wenn es als Teil eines gesunden Ernährungsmusters konsumiert wird.

Wirklich spektakulär ;P

Erwähnt wird außerdem noch, dass einige der Autoren Sachspenden in Form von Pasta für Ihre Studie und Reisesupport von dem Nudelhersteller Barilla erhalten haben.

Helfen Nudeln also wirklich beim Abnehmen?

Nein. Bäm, ich weiß das tut weh.

Mit Nudeln abnehmen - das wird nix

Mit Nudeln abnehmen – so einfach kannst du es dir nicht machen

Es gibt keine Lebensmittel, die beim Abnehmen helfen. „Beim abnehmen helfen“ suggeriert nämlich, dass der Verzehr von den jeweiligen Lebensmitteln fast unausweichlich dazu führt, dass man leichter wird.

Leider ist es aber für das Gewicht vollkommen irrelevant, was du isst.  Und deswegen helfen Nudeln dir nicht beim Abnehmen.

Am Ende kommt es darauf an, wie viel (in Form von Kalorien) du isst. 

Beim Abnehmen kommt es allein darauf an, dass du ein Kaloriendefizit schaffst.
D. h. du musst weniger Kalorien zu dir nehmen als du am Tag verbrauchst.

Dein Bedarf errechnet sich aus deinen körperlichen Eigenschaften (Alter, Gewicht, Größe) und aus deinen täglichen Aktivitäten (Sitzen, Stehen, Gehen, Hausarbeit, Sport, etc.).

Isst du weniger Kalorien als dein Bedarf hoch ist, dann nimmst du ab.

Die Menschen in den Studien haben in 12 Wochen im Schnitt 0,5 kg abgenommen. Zum einen ist das nicht wirklich beeindruckend, zum anderen lässt sich dieser Verlust einfach mit den weniger gegessenen Kalorien erklären.

60g Nudeln haben nur ca. 211 kcal. Da diese Portion eine andere Mahlzeit ersetzt hat, kannst du stark davon ausgehen, dass hier einfach ca. 100 Kalorien pro Mahlzeit gespart wurden.

Wie ich auf diese Zahl komme? Ein halbes kg Gewichtsabnahme entspricht ca. 3500 Kaloriendefizit.

Wenn Nudeln 3 mal pro Woche eine andere Mahlzeit ersetzt haben, dann macht das 300 Kaloriendefizit pro Woche. Dies multipliziert mit 12 macht 3600 Kalorien.

Um nochmal zusammenzufassen: Die Menschen, die in den Studien untersucht wurden, haben nicht abgenommen, weil sie Nudeln gegessen haben.
Sie haben abgenommen, weil sie ein bisschen weniger Kalorien als vorher zu sich genommen haben.

Machen Nudeln dick?

Da Nudeln nicht „helfen“ abzunehmen, können wir gleich auch das andere Gerücht entkräften.

Nudeln und sowie die bösen Kohlenhydrate machen nicht dick.

Du nimmst zu, wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst.

Dann nämlich speichert dein Körper die zuviel zugeführte Energie als Fett.

Nur weil ich also sage, dass Nudeln nicht dick machen, heißt das jetzt nicht, dass du dir massenhaft Nudeln reinhauen kannst.

So nimmst du garantiert ab

Um abzunehmen, musst du weniger Kalorien essen, als du verbrauchst. Wenn du einen endomorphen Körpertyp hast, ist das gar nicht so einfach, da

  • dein Stoffwechsel etwas weniger Kalorien „verbraucht“
  • du gerne und viel isst
  • du dich tendenziell eher nicht so viel bewegst.

Du solltest also

1. weniger Kalorien zu dir nehmen
2. deinen Kalorienverbrauch durch mehr Bewegung (z. B. Sport) erhöhen
3. beides tun.

Wie du deine Ernährung anpasst, ist vollkommen dir und deinen Vorlieben überlassen. Es kommt rein auf dein Wohlbefinden an. Es gibt keine Diät, die besser ist als die andere.

Wenn du ganz gut auf Kohlenhydrate verzichten kannst – prima. Iss etwas weniger Brot, Nudeln und Reis.

Kannst du auf diese Lebensmittel nicht verzichten ohne unglücklich und ständig hungrig zu sein. Auch kein Problem. Iss weniger fettiges Essen und streiche fettiges Fleisch, Wurst und Käse von deiner Einkaufsliste.

Meine Empfehlung: Wähle eine Ernährungsform mit der du dich wohlfühlst und mit der du dauerhaft klarkommst. Und nimm es nicht zu streng. Wenn du weißt, dass du an einem Tag etwas mehr Kohlenhydrate essen wirst, weil es abends bei Mama die leckere Pasta gibt, achte an dem Tag halt drauf, dass du tagsüber etwas an Kalorien sparst.

Einen sehr ausführlichen Artikel, wie du nicht nur abnehmen, sondern auch Muskeln aufbauen und gut aussehen kannst, findest du hier: Endomorph abnehmen

Warum behaupten Studien, dass Lebensmittel beim Abnehmen helfen?

Ich gehe davon aus, dass die Doktoren und Wissenschaftler schlaue Leute sind und wissen, dass es seit Jahrzehnten bewiesen ist, dass das einzig ausschlaggebende Kriterium für eine Gewichtsreduktion die zugeführte Kalorienmenge ist.

Warum werden dann solche Behauptungen in die Welt gesetzt?

Zum einen, um Aufmerksamkeit zu bekommen und bekannt zu werden. Wer wird schon in etlichen Zeitschriften zitiert und veröffentlicht, wenn er zum 100. Mal wiederholt, dass man einfach weniger (Kalorien) essen muss, um abzunehmen.

Zum anderen geht es um Geld.  Leute, die solche Studien durchführen, machen das meist beruflich und werden finanziert. Nicht selten von einem Unternehmen (der Lebensmittelindustrie), das es gar nicht soooo schlecht finden würde, wenn bei der Studie etwas Positives für sie herauskommt ;).

Meine Buchempfehlungen zum Thema „Mit Nudeln abnehmen“

Nudeln helfen zwar nicht beim abnehmen, sie schaden aber auch nicht. Wenn du gerne Nudeln isst, solltest du auch in der Diät nicht darauf verzichten. Hier findest du einige tolle Bücher, die zeigen, dass man auch mit Nudeln abnehmen kann.

Ich habe sie für dich auf Amazon verlinkt und wenn du eines der Bücher über einen der folgenden Links kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen keine Mehrkosten – ich danke dir für deine Unterstützung.

Abnehmen mit Nudeln: Die neuen Hülsenfrüchte-Helden – Mit 50 Pasta-Rezepten zum Wohlfühlgewicht

Abwechslungsreich, leicht und lecker, wenn die 60 Rezepte aus dem oberen Buch nicht reichen, findest du hier weitere 50 😉

Abnehmen mit Pizza, Nudeln und Burgern: Schlemmen und schlank werden mit 60 Rezepten

Als Pizza-Fan freut es mich sehr, dass es auch so ein Rezepte Buch gibt. Wird gleich mal bestellt und selber ausprobiert.

Wenn du eine Frage zu den Büchern hast oder ich dir sonst irgendwie helfen kann, dann schreib mir gern eine E-Mail oder eine Nachricht bei Instagram. Ich helfe dir gern 🙂 !

Noch Fragen? Schreib mir doch gern einen Kommentar.

Du hast einen endomorphen Körpertyp (auch Softgainer genannt) und dir fällt es schwer abzunehmen. Dann lade dir gern mein kostenloses E-Book runter.